Wie aus einem kleinen Weinbaubetrieb das "Moselweisser Wohnzimmer" wurde...
- Izaac Anazazie
- 25. Mai
- 2 Min. Lesezeit
1983.
Ein Hof, 20 Teller und ein Liter Hefe-Schnaps. So begann die Geschichte des Winzerhofs in Koblenz-Moselweiß. Was heute für viele Gäste ein vertrauter Ort geworden ist, war damals eine mutige Idee zweier Menschen, die den eigenen Wein und einfache aber ehrliche Küche in familiärer Atmosphäre vereinen wollten:
Meggi und Herbert!
In einem ehemaligen "Bauernhof / Weingut" eröffneten sie am 16. Juli 1983 eine Straußwirtschaft – damals noch mit improvisierter Küche, selbstgekauften Tellern aus der "Gewa" und einem Hof voller neugieriger Moselweißer Gäste. Nach gerade mal anderthalb Stunden war der Schnaps leer, die Teller im Umlauf – und der Hof voll. Der Erfolg sprach für sich.
Zwischen Weinfässern und Waschzubern
In den ersten Jahren saßen die Gäste zwischen Weinkelter und Weinfässern. Die Küche? Eine umgebaute Haushaltsküche ohne Spülmaschine. Der Hof? Rustikal, voller Charme, mit einer Atmosphäre, die sich niemand ausdenken könnte – sie entstand einfach durch das Zusammenspiel von Ort, Menschen und Rezepten, die über Generationen weitergegeben wurden.
Was blieb, war der Charakter – was kam, war Struktur
Im Laufe der Jahre wurde aus der Straußwirtschaft eine voll konzessionierte Gastwirtschaft. Räume wie „die Scheuer“, „das Traktorzimmer“ oder „der Stall“ – einst funktionale Orte des Winzerlebens – wurden zu liebevoll gestalteten Gasträumen mit Geschichte.
Heute bietet der Winzerhof Platz für rund 120 Gäste. Der Charme ist geblieben – genau wie viele der Rezepte. Der berühmte Kartoffelsalat nach Omas Rezept, Schnittchen mit hausgemachter Remoulade, Flammkuchen und regionale Klassiker stehen nach wie vor regelmäßig auf der Karte.
Tradition bewahren – ohne stehen zu bleiben
Seit 2015 wird der Betrieb in der nächsten Generation weitergeführt – nicht als Bruch, sondern als sanfte Modernisierung. Die Ausstattung wurde aktualisiert, Arbeitsabläufe digitalisiert und die Speisekarte erweitert – ohne den Charakter zu verlieren, für den der Winzerhof bekannt ist.
Was der Winzerhof heute ist?
Ein Ort, an dem Gäste nicht nur essen und trinken – sondern ankommen. Wo Familienfeste gefeiert werden, wo die Namen der Stammgäste bekannt sind, wo man sich erinnert – und gerne wiederkommt. Für viele ist es längst mehr als nur ein Gasthaus.
Es ist das „Wohnzimmer von Moselweiß“.

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